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Forschungsschwerpunkte

Unsere Klinik betreibt in unterschiedlichen Bereichen wissenschaftlich fundierte Forschung:


1. Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms

Zu den Forschungsschwerpunkten unserer Klinik zählen die Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms. Das hochinnovative HistoScanningTM-Verfahren errechnet aus den Ultraschalldaten die genaue Position und Ausdehnung des tumorverdächtigen Areals. Auf dieser Basis werden  die Stanzbiopsien transperineal und gezielt entnommen. Die Trefferquote positiver Biopsien bestätigt den gewählten Ansatz; die erhobenen Daten werden laufend statistisch evaluiert und mit den gängigen, transurethral durchgeführten Sättigungsbiopsieverfahren verglichen.


Im Hinblick auf die Therapie der Prostata läuft aktuell eine Studie zu photodynamischen Therapieverfahren. Dabei handelt es sich um ein fokales Verfahren, welches eine medikamentös verabreichte Substanz (Tookad®) mit Hilfe von Licht im Tumorgewebe gezielt aktiviert und die Krebszellen so zerstört. Diese und andere fokale Therapien sollen in einem bereits beantragten EU-Projekt zukünftig auf Basis der HistoScanning-Tumoranalyse mit einer automatischen Navigation verknüpft werden und somit zu noch besseren, minimal-invasiven Therapieergebnissen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom führen.


Einen großen Stellenwert nimmt zudem die Lymphknotenchirurgie ein. Mit Hilfe des an der Kieler Uniklinik entwickelten Operationsverfahrens, der sentinel-gestützten, extendierten Lymphadenektomie, können signifikant häufiger die lebensgefährlichen Lymphknotenmetastasen detektiert und entfernt werden. Im Kieler Lymphknotenregister werden Verlaufdaten der auf diese Weise behandelten Patienten gesammelt und hinsichtlich PSA und Überleben ausgewertet.


2. Neurourologie und Inkontinenz

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in Forschungsprojekten zu Neurourologie und Inkontinenz. Bereits 2002-2005 lief in der Klinik ein Forschungsprojekt im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU (REBEC, QLG5-00822), welches diverse Möglichkeiten zur Optimierung von neurologischen Blasenstimulationsverfahren experimentell untersucht und evaluiert hat. Der Klinik steht für diese und andere Fragestellungen ein Labor für experimentelle Urologie zur Verfügung. Das Forschungslabor arbeitet mit der Klinik für Allgemeine und Thoraxchirurgie und dem dort integrierten Institut für Molekulare Onkologie, den Kliniken für Neurologie und Frauenheilkunde sowie dem Physiologischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zusammen. Darüber hinaus gewährleisten nationale und internationale Forschungsprojekte und Studien in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten, mit der Fraunhofergesellschaft, der Medizintechnik- und Pharmaindustrie wissenschaftliche Arbeit auf sehr hohem Niveau.
Das Labor leistet darüber hinaus auch molekularbiologische Aufgaben. Dazu gehören die Gewebeaufarbeitung und Asservation von Tumormaterial (für die Tumordatenbank), die Anzüchtung von Tumorzelllinien und Tissue-Engineering sowie die in-vitro Tumordiagnostik.


3. Uroonkologie

Hinsichtlich der Behandlung des Peniskarzinoms hat die Klinik von Patienten aus ganz Deutschland Tumorproben gesammelt und auf mögliche Mechanismen der Lymphknoten-Streuung untersucht. Es wurden – weltweit erstmalig – Zelllinien aus dem eigentlichen Tumor und dazugehörigen Metastasen entwickelt, was unbegrenzt viele Untersuchungen in der Kulturflasche ermöglicht. Zudem wurde erfolgreich ein Tiermodell entwickelt, in dem Zelllinien kontrolliert wachsen.


4. Robotik und neue Medien

Die Integration von Robotik und neuen Medien in verschiedenste klinische Bereiche ist ein weiteres hochaktuelles Thema, zumal die Klinik seit Januar 2013 das da Vinci® Si-Chirurgiesystem einsetzt. Das robotergestützte Verfahren gilt als die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal-invasiven Chirurgie.
Seit 2010 laufen in der Urologie EU-geförderte Interreg IVa-Projekte in Zusammenarbeit mit der Uniklinik in Odense, Dänemark: ROBIN - Robotics - Innovations for Healthcare (www.roboregion.eu) ermittelte den Bedarf an innovativen robotisch-basierten Verfahren im gesamten Klinikbereich, u. a. auch zu chirurgisch bzw. urologisch relevanten Fragestellungen, so den technischen Möglichkeiten der intraoperativen Lymphknotendetektion und roboter-assistierte Diagnostik- und Therapieverfahren (Laufzeit: April 2010 – August 2012).
Als weiteres EU-gefördertes Projekt beschäftigte sich COLLIN (COLLaborations for INnovation) (www.collaboration-for-innovation.eu) mit der Entwicklung klinischer Innovationsstrategien zwischen den beiden Universitätskliniken Odense und Kiel (2013-2014).


Im Bereich der Neuen Medien beschäftigte sich das Projekt Health Games (www.healthgames.dk) mit dem Einsatz von sog. Serious Games zum Nutzen von Patienten und Ärzten, da sich im virtuellen Medium und auf spielerische Weise ein optimierter Informationstransfer von komplexen Inhalten erzielen lässt – vom einfachen Beckenbodentrainingsspiel für Kinder bis hin zur OP-Simulation für Ärzte in der Ausbildung. Das Projekt APPlied Health (www.appliedhealth.eu) diente der Entwicklung spezifischer Anwendungen für Smartphones im Gesundheitsbereich (2011-2014).

 

In 2015 startete PROMETHEUS (PROject for a Medically Educated, Transformed, HEalthy, and United Society). In dem Projekt werden neue Medien und Technologien bei der Entwicklung für individualisiertes Informationsmaterial genutzt, d.h. angepasst für den einzelnen Patienten oder Angehörigen. Mit so genannten "Selbstmessungs-Apps" und Health-Apps können Patienten selbst ihre Symptome dokumentieren und kommunizieren.